Distanz: 1515 km
Donnerstag
Wetter gut. Auf dem Zürichsee bei 18 Grad.
Auf dem Sattel noch 14 Grad. Die Ferne lockt mit phantastischer Aussicht.
Im Gotthardtunnel gibt es kurzzeitig 28 Grad. Den Stau auf der Nordseite kann man umfahren. Im Tessin gibt es jedoch Stau an verschiedenen Stellen.
Wenige Regentropfen auf dem Monte Ceneri – nicht der Rede wert.
Gegen Chiasso wird es doch 20 Grad.
Einen erheblichen Regenguss gibt es erst beim Nachtesse auf der Piazza in Como. Der Verkäufer, der erst noch mit Rosen am Tisch stand hat jetzt plötzlich Regenschirme im Arm. Was für ein Geschäftssinn!
(War wohl gut am DO zu fahren. Am FR scheint es im Norden ausgiebig geregnet zu haben)
Freitag
Aufbruch bei 13 Grad und leichtem Regen von Como. In der Poebene wird es wärmer und der Regen hört auf.
Dann in den Bergen nach Allessandria wieder Regen und heftiger Wind.
Ziemlich unruhig zum Fahren.
Stau auf der Autobahn in den Bergen. Da heisst es „Spiegel einziehen und zwischendurch“. Bei Arenzano ist genug. Runter von der Autobahn und auf die Küstenstrasse. Und dann das Meer. Stürmisch und hoher Wellengang. Die Fahnen stehen steiff am Strand.
Keine Fähre zu finden in Savona. Da muss man noch 7km weiter bis Vado Ligure.
Hier ist noch reichlich Zeit für einen Drink am Strand. Die Bar ist nicht gerade überfüllt und der Strand ist auch noch leer.
Immerhin ist jemand da der einem was zu Trinken gibt.
Abends auf die Fähre. Das hier ist keine Motorradausstellung – die wollen alle aufs Schiff. Über 60 Maschinen. Einer der Fahrer ist schon 80!
Die Luxuskabine auf der Fähre lohnt sich…
…denn die Überfahrt ist alles andere als ruhig.
Der Lotse wird noch abgeladen und los geht’s.
Einmal erwache ich noch gegen Mitternacht als wir in Nizza anlegen. Dann schaukeln wir auf die Insel.
Es wird gerade Morgen in Bastia. Um 5 Uhr wurden wir geweckt um dann um 6 mit Frühstück im Bauch entladen zu werden.
Viel Zeit um am Vormittag das Cap Corse im Gegenuhrzeigersinn zu umrumden. Dann wird der Campingplatz etwas nördlich von St. Florent bezogen. Meeranstoss!
Mittagessen an diesem Herrlichen Strand. L’Ambada am Plage de Farinol.
Der Schein trügt etwas. Der Wind ist immer noch stark und die Wassertemperatur kann ich noch nicht beurteilen. Jedenfalls ist kein Mensch im Wasser.
Einkaufen in St. Florent. Öffnungszeit erst nach 15 Uhr.
Und dann die Krönung des ersten Tages auf Korsika. Ein authentischer Sonnenuntergang und ein Glas Wein – echter korsischer vom Cap Corse und erst noch Bio (oder wenigstens ohne Pestizide).
(Habe die Wassertemperatur noch mit den Zehen getestet – da willst du gar nicht baden!)
Sonntag
Die erste Nacht im Zelt. Gar nicht so einfach. Erst mal an das stetige Rauschen der Wellen gewöhnen und dann der harte Boden! Das Mondlicht dringt fast ungehindert ins Zelt. Die schlauen Mücken müssen sich tagsüber im Zelt versteckt haben denn wenn es verschlossen ist können sie ja wohl nicht hinein. Sobald es hell wird sorgen die Vögel zuverlässig gegen Langschläferei.
Morgenessen im Zelt. Dann Kaffe im Hafen von St. Florent und etwas berichten.
Zu Mittag in Nonza. Ein malerischer Ort an der Westküste des Cap Corse.
Sein schwarzer Strand ist berühmt.
Das ist die Aussicht von den Zinnen des Turmes, fast 200 m über dem Strand.
Vom Strand aus sieht es dann so aus. In einer guten Viertelstunde kommt man zu Fuss hier herunter. Unter den schwarzen Steinen hat es immer mal wieder einzelne weisse, was von oben nicht auffällt – jedoch zu künstlerischem Tun animiert.
…oder dann die grösseren Werke geschickt plaziert, so dass man sie genau durch das Felsloch zuoberst auf den Klippen beim Turm sehen kann:
Wie stellt man eine Weinflasche mit Glas in den Steinen auf?
Aus Schwemmholz und Schnur entsteht ein kleiner Tisch.
Montag
Es wird wärmer. Der Wind hat abgestellt und das Meer beruhigt sich. Die ersten Menschen sind im Wasser anzutreffen. Etwas Zeit damit verbracht den Besuch meiner Segler-Kollegen vorzubereiten. Reservation, rekognoszieren und Fahrzeug organisieren. Am Dienstag wollen sie hier in St. Florent im Hafen eintreffen. Touristen-Shopping im Städtchen. Baden und grillen am Strand. Gegen Abend wird es noch wärmer. Der Wind dreht auf südost: Sirocco. Warm und recht stark.
Dienstag
An den Bergen im Landesinnern hinter dem Campingplatz bilden sich durch den Sirocco Fallwinde. Die ganze Nacht hindurch versuchen sie mein Zelt einzudrücken. Nicht das, was man sich unter einer ruhigen Nacht vorstellt.
In der Marina von St. Florent. Unsicher ob man die typische Sirocco-Stimmung auf dem Foto sieht. Eigentlich ist es recht schön aber starker Dunst liegt in der Luft und zum Teil heftige Böen treten auf. Der Wind ist spürbar warm.
Ausflug nach Erbalunga. Es geht etwa 40 Minuten über den Col de Teghime (ca. 600 m) nach Bastia und dann an der Ostküste wieder hoch.
Von da oben gibt es eine herrliche Aussicht auf die Bucht von St. Florent.
Interessanterweise ist es auf der Ostseite rund 10 Grad kälter. Das ist wohl weil der Wind von Südost kommend über die Berge aufsteigen muss und dahinter wieder runter (Föhneffekt).
Kleiner Fischerhafen in Erbalunga. Eine Yacht mit ihrem Kiel kann hier nicht herein wegen der geringen Wassertiefe.
Hervorragendes Essen in einem kleinen Lokal das von zwei jungen Leuten sehr liebevoll und mit Stiel geführt wird.
Ankunft der Kollegen aus der Schweiz mit einer 50 Fuss-Yacht wieder in St. Florent. Wir holen das Auto ab und geniessen den Abend an den schönsten Orten die ich schon kennen gelernt hatte.
Mittwoch
Die Segler sind weiter gesegelt. Rückgabe des Autos. Heute ist es stark bewölkt und sogar 3-4 Regentropfen produzieren sich aus den tiefen Wolken.
Heute geht es nach Ille Rousse. Eine knappe Stunde an der Westküste runter nach Süden. Wie immer hier, wenn es nicht an der Küste geht, führt die Strasse über einen Pass. Die Strassen sind erstaunlich gut mit der Ausnahme von dem dürftig befestigten Holzweg den ich am obersten Ende des westlichen Cap Corse angetroffen habe. Mit dem Roller machen die vielen Kurven richtig Spass. Für ein Auto könnte es ev. nicht so lustig sein.
Nickerchen am Sandstrand in Ille Rousse. Die Leute lassen sich von dem Wetter nicht abhalten und liegen warm bekleidet am Strand.
Abends um fünf ist die schlechte Wetterlaune wie weggeblasen und ein herrlicher Abend auf dem Camping belohnt die Ausdauer.
(Erstaunlich was so alles mitgekommen ist und im Roller auch wieder verstaut werden muss)
Es hat ein neues Campingbett gegeben. Schluss mit den Liegeschmerzen nachts! Zum Glück hat Karl der Camping-Chef einen Staubsauger mit dem wir das Ding aufblasen konnten.
Kurz nach Sonnenuntergang tritt schon die Venus hervor und wirft sogar einen Lichtstreifen auf das Meer, wie ein Mond. Dann folgen schon bald Jupiter, Capella, Arkturus und Sirius in der Reihenfolge ihrer Helligkeit. Es wird Nacht. Der Mond kommt erst später hoch, so dass die gesamte Pracht der Sternenwelt erkundet werden kann. Mit den heutigen Hilfsmitteln ist das ja ein Kinderspiel!
Donnerstag
Mit der Klarheit der Nacht wurde es ziemlich kühl. Ein guter Schlafsack bewährt sich hier.
Keine grossen Pläne heute. Die üblichen Einkäufe, Essen und am Strand etwas entspannen.
Freitag
Reisetag. Das Zelt ist vom Tau nass. Also nach dem Morgenessen zuerst innen zusammenpacken und warten bis die Sonne kommt. Dann mit dem Tuch etwas nachhelfen. Alles wieder auf den Roller binden. Gegen Mittag geht es dann auf Richtung Bastia. Die Fähre geht um 14 Uhr und man weiss nie wann mit Verladen begonnen wird. Nach der Ankunft in Savona sollte ich noch ein gutes Stück gegen Mailand fahren.