Sonntag
Stau am Gotthard, 4km. Nehme die Furka-Simplon Route. Hier gibt es praktisch keinen Verkehr. In Schwyz gibts noch einen Regenguss und in Andermatt ist es empfindlich kalt, so um die 2 Grad. Dann im Wagen der Furka-Bahn wird es besser.
Kaum aus dem Loch ist auch schon der Himmel blau und die Temperatur steigt.
Mittagessen in Bitsch. Habe zufällig ein Gourmet-Restaurant erwischt. Eine himmlische Rhabarber-Ingwer Cremesuppe wie ich es noch nie erlebt habe.
Auf dem Simplon ist es nochmal eiskalt. Ausserdem stürmt es erheblich.
Endlich in Domodossola. Das Thermometer steigt auf 24 Grad.
Ankunft in Arona am Lago Maggiore. Camping am See. Hier ist es echt gemütlich.

Montag
Heute ist es etwas weniger warm, nur 17 Grad am Morgen. Auch sind ein paar Wolken aufgezogen.
Bis gegen 10 Uhr weiss ich nicht, ob ich die zweite Nacht am Lago Maggiore verbringe, oder ob die Reise weitergeht.
Dann packt es mich und ich packe. Nach einer Stunde ist alles abgeräumt und auf dem Töff festgezurrt.
Zwei ein Halb Stunden später sehe ich das Meer bei Genua. Die Reise ging via Alessandria.
Ich beziehe das Hotel ‚Punta Bella‘
Ausgang nach Varazze. Strand Besuch – und natürlich den grossen Hafen.
Etwas später Nachtessen im Hotel. Es brauchte schon etwas Überredungskunst um den Chef dazu zu bringen, vor 19:00 das Essen zu servieren. Das wäre „keine Italienische Zeit“ sagte er. Schlussendlich gibt es dann doch erst nach 19:00, da die Belegschaft vom Chef nichts vernommen hat.
Nach dem Essen ist ein Spaziergang auf dem Lungomare Europa angesagt. Dieser schöne Weg direkt am Meer hat etwas einmaliges. Er verläuft von Arenzano bis Varazze.
An dem Küstenabschnitt hier gibt es drei Generationen von Strassen. Die älteste, unten am Meer (Lungomare Europe) ist nur noch für Fussgänger und Velofahrer zugänglich.
Dann gibt es die heutige Staats-Strasse etwa 50 m höher am Fels. An der wurde mein Hotel (Punta Bella) erstellt. Und ganz oben, noch einmal ca. 50 m höher, gibt es die jetzige Autobahn.
Dienstag
Nicht viel zu tun heute – ausser die Fähre nicht verpassen. Ein Besuch am Selma-Strand (Thelma Beach). Thelma ist in London geboren, lebt aber schon 40 Jahre hier mit ihrem italienischen Mann, und ist immer noch zufrieden.
Nachdem ich die Autobahn viel zu früh verlassen habe, konnte ich Genua im Feierabend-Verkehr kennen lernen. Auf die Fähre hat es locker gereicht.
Anders als andernorts gibt es auf dieser Fähre keine Tische oder Sitzgelegenheiten auf einem Aussendeck.
Mittwoch
Ankunft in Olbia nach einer ruhigen Nacht.
Fahrt nach Norden an die Costa Smeralda.
Campingplatz beziehen und Zelt aufbauen.
Das gibt Hunger. Mal sehen, ob es in Palau am Hafen etwas gibt.
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Grosser Hafen in Palau. Hier liegen alle Touristenboote welche in den Madalena-Archipel hinaus fahren.
Ich werde am Freitag auch einen Tages Ausflug mit ihnen machen. Es gibt auch eine Autofähre auf die Grösste der Inseln – St. Madalena
Campieren mit dem Roller hat auch seine Tücken. So ist es quasi unmöglich, Campingmöbel mitzuführen. Und alles am Boden zu verrichten ist enorm ungemütlich. Hier kommt meine „Tavola Fatto Tutto Io“ zum Zuge. Der Falttisch aus Teak und ein Leinensack mit Sand gefüllt als stabiler Fuss.
Reisen und Essen ist so ein Dauerbrenner – und voll habe ich auch den „Dauernd Renner“ *). In der Apotheke habe ich so ein bitteres Elixier erhalten, und es geht auch schon wieder viel besser.
Mittwoch
Sitze im Cafe Villanova und schreibe Blog bei Espresso und Wasser. Es ist warm, sonnig und etwas windig. Plötzlich regnet es fast aus heiterem Himmel.
Zum Glück ist es gedeckt und hat einen Windschutz. Offenbar ist es hier öfter windig als nicht.
Donnerstag
Rundreise um das Nordcap. Besuch in Porto Puddu – wahrscheinlich DAS Surfparadies auf Sardinien.
Was die Surfer aus den Löchern lockt, wird beim Töff-Fahren gefährlich und nervt beim Campieren. Der Wind wirft mich zeitweise fast von der Strasse und beim Nachtessen schmeisst er fast das Weinglas um. Sieben Beaufort hat es den ganzen Tag geblasen und erst nach 22 Uhr wurde es etwas ruhiger. Trotz 20 Grad Lufttemperatur wird es ganz schön kühl bei dem Wind.
Danach St. Theresa. Kleiner Sport-Hafen – immerhin mit Charter-Yachten. Hier landet die Fähre von Bastia. Daher gut zu erreichen.
Freitag
Bootsauaflug in den Madalena-Archipel.
Hier gibt es sehr viele kleine und grosse Buchten mit Sandstränden. Einige besichtigen wir nur vom Boot aus, dann wieder gehen wir mit dem Dingi an Land und baden oder liegen einfach eine Stunde im Sand.
Essen und Trinken alles an Bord. Voll gemütlich.
Aus einer Zeit, als hier der Meeresspiegl wohl noch über 50 m höher lag, hat es überal diese skurilen Felsformen. Die Leute geben ihnen Namen, und benennen auch Küstenabschnitte danach. Der Hund, das Krokodil und der Italien-Stiefel sind nur einige davon.
Die wichtigste davon – der Bär. Nach ihm ist die Halbinsel benannt, auf der ich wohne: Capo d’Orso. Übrigens auch der Zeltplatz (und ich auch :))
Samstag
Früh morgens auf dem Camping, bevor die Sonne aufgeht.
Später auf dem Weg zum Espresso.
Heute ist Strandtag – ausser einem kleinen kulturellen Abstecher nach Arzachena zur Kirche St. Lucia. (Sie ist leider verschlossen). Sie liegt auf dem höchsten Felsen in Archazena und man hat eine herrliche Rundsicht über das ganze Tal. Die Stadt liegt in einer Mulde, umgeben von sanften Hügeln und hat keinen Meeranstoss.
An der Ostküste des Arzachena-Golf gibt es 30 Strände die unterhalten werden mit Parkplatz, Verbotstafeln etc. Zum Glück aber keine Schirme und Liegen. Dann gibt es noch unzählige kleinere Sandsträndchen, die nicht verzeichnet sind. Dort habe ich keinen Menschen angetroffen.
Und wieder überall diese natürlichen Skulpturen…
Postkartenmässig.
Sonntag
Nachdem es gestern fast 27 Grad warm wurde, und es heute wieder wolkenlos ist, werde ich nochmal meinen Strand aufsuchen und etwas schwimmen. Abreise ist erst am Abend. Das Zelt muss noch abgeräumt werden, aber das
dauert nur ca. 1 Stunde.
Dann geht es wieder nach Olbia, und über Nacht mit der Fähre bis Genua.
Montag
Die Rückreise von Genua war eine reine Übelebensübung. Permanent Regen ab Allessandria. Ausnahme nur am Simplon und am Furka – wegen Schneefall bei 2 Grad. Beide Pässe mit dem Zug gemeistert. Furka hat noch Wintersperre, und am Simplon sind die Lastwagen wegen Schnee gestoppt worden – ein einziges Chaos. Auf dem Autozug war es wenigstens für einige Minuten trocken und warm.
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*) Freie Wortschöpfung. Für Bedeutung und Nebenwirkungen fragen Sie mich oder ihren Apotheker.