Ausgangshafen: Marina Trogir – bei Split
Distanz: 152 Seemeilen, 33% unter Segel
Crew (inkl.): 6
Schiff: Oceanis 40 , VENTURA
Baujahr: 2008, GFK, Slup
Länge: 12.17m
Breite: 3.96m
Tiefgang: 1.90m
Verdrängung: 8.2t
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Samstag / Sonntag
Nach der Anreise und Bunkern der Lebensmittel laufen wir noch am Samstag Abend aus. Eine Mondhelle, warme Nacht steht auf dem Programm, jedoch ist nicht mit viel Wind zu rechnen. Trotzdem wird eisern gesegelt bis morgens um 8 – wegen der Nachtruhe.
Danach werfen wir die Maschine an und fahren in eine schöne Bucht. Wir geniessen den Tag bei Baden, Surfen, Wandern, Essen und Rumhängen.
Am Abend geht es noch bis Milna wo wir eine Boje finden. Unterwegs kreuzen wir einen imposanten 5-Master unter vollen Selgeln. Der Restaurant-Besitzer, dem auch die Boje gehört, holt uns mit einem grösseren Boot ab und fährt uns bis zum Restaurant und nach dem Essen wieder zurück. Für die Boje wird nichts verrechnet.
Abgesehen von einigen starken Fallböen nachts um 2 Uhr, die mich kurz aufwecken, ist die Nacht ruhig.
Montag
Kurs auf Korcula. Diese wunderschöne Insel ist die entfernteste Station unseres Törns. Zunächst laufen wir eine stille Bucht etwas ausserhalb von Vela Luka an. Nach Essen und Baden versetzen wir dann an eine Boje vor der Stadtmole in Vela Luka.
Zum Nachtessen begeben wir uns unabhängig in 2-er Gruppen ins Städtchen – und landen wie magisch in kurzen Abständen alle im ‚Alfa‘. Die Pizzeria liegt etwas ausserhalb und ist offenbar etwas besonderes, wenn auch äusserlich recht einfach. Das Zitronenwasser (die Lemonada) wird beispielsweise von Hand mit frischen Zitronen zubereitet und schmeckt genial.
Vela Luka liegt zwar in einer tiefen Bucht, die jedoch von Westen gegen das offene Meer ungeschützt ist. Der Schwell, der sich am späteren Abend einstellt ist unangenehm – gerade in einem so ungünstigen Rythmus, dass die Yacht wie verrückt tanzt. So schlimm, dass wir von Bord gehen um auf einer Bank auf der Mole etwas auszuruhen. Später wird es dann wieder ruhiger und wir schlafen alle trotzdem gut.
Dienstag
Früh morgens laufen wir noch die Marina in Vela Luka an um Frischwasser zu bunkern. Bis die Wasserversorgung um 8 Uhr eingeschaltet wird, sind zum Glück schon einige Yachten ausgelaufen, so dass wir einen Platz finden. Danach gehen wir wieder in die ‚Poplat‘ Bucht um an diesem schönen Ort das Morgenessen und den Rest des Tages zu geniessen. Surfen, Wandern, Lesen, Dösen und all diesen Beschäftigungen wird eifrig nachgegangen.
Abends geht es auf zum zweiten Nachtschlag bei immer noch fast vollem Mond. Es scheint dass die Windverhältnisse in dieser Woche nachts besser sind. Abgesehen von einer Flaute um Mitternacht herum geht es bei flotter Fahrt auf der Kreuz 40 Meilen gegen Bisevo. Wir fahren in 2-er Schichten im 2-Stunden Rythmus. Sonnenuntergang, Mondaufgang und dann Sonnenaufgang sind unbeschreibliche Ereignisse bei denen alle an Deck sein wollen.
Morgens um 6 erreichen wir Bisevo und gehen in der Blauen Grotte vor Anker. Die Grotte selber, nach der die Bucht benannt wird, ist ein besonderes Naturschauspiel. Reges Treiben von Yachten in der Bucht, deren Besatzungen alle in die Grotte wollen. Mit dem Dinghi fährt man nach Bezahlung eines Eintrittgeldes duch einen schmalen Felstunnel hinein.
Mittwoch
Nach der Grotten-Besichtigung machen wir kurzen Halt in Komiza, auf der Insel Vis. Dort können wir in der Marina festmachen, Wasser auffüllen und Besorgungen im Städtchen machen. Für das Wasser tanken werden nur 70 Kuna fällig. Das Liegen für 2 Stunden ist frei.
Am Nachmittag geht es mit dem Autopilot bei Windstille zurück Richtung Hvar in die Buchten beim Pakleni Kanal. Hier liegen extrem viele Yachten in mehreren verbundenen Buchten – ein richtiges Anker Paradies. Einige Luxus-Yachten sind hier zu sehen und im Restaurant kann man auch schon mal schweizer Prominenz antreffen. Wir geraten dann auch in so einen Schuppen, wo das Essen zwar teuer, aber nicht umwerfend gut ist.
Das Wasser ist zwar sehr ruhig zwischen den vielen Inselchen, aber es gibt eine starke Strömung im gesamten Kanal. Unser Doppel-Anker Konstrukt mit zwei Heckleinen vermag uns jedoch an Ort zu halten, bis wir unsere verdiente Ruhe genossen haben.
Donnerstag
Vor dem Morgenessen auslaufen und ein Stündchen fahren um in der Pelegrinska Uvala das Morgenessen und ein Bad zu nehmen. Diese kleine Bucht fasst gerade mal eine Yacht und hat klares Wasser.
Am Nachmittag kommt Wind auf und wir regattieren herrlich mit 3-4 Booten gegen die Durchfahrt bei Solta. Plötzlich werden aus den zehn Yachten 20, 40 und 60, und alle steuern auf die Durchfahrt zu. Als wir feststellen, dass die Einen unter Maschine ’segeln‘, ist die Regatta sofort zu ende und der Run auf die Bojen geht los. Es ist erst 15 Uhr aber in der Sesula-Bucht ist bereits Hochbetrieb. Wir erhalten eine Boje von der Konoba Sesula, wo wir als Gegenleistung auch zu Nacht essen.
Was dann folgt, ist so einmalig wie befremdend: Laufend kommen weitere Yachten in die Bucht, im Sekunden-Takt. Irgendwann stellen wir fest, dass es alles Teilnehmer der Yacht Week sind ( https://www.theyachtweek.com ). Offenbar Treffen die sich hier jede Woche am Donnerstag – wie der Restaurant Besitzer uns erzählt. Gegen 100 Boote liegen eng vertäut in der kleinen Bucht. Der Lärm würde einer Street Parade alle Ehre machen. Einige Boote haben am Morgen um 6 immer noch Lärm (Musik) eingestellt.
Freitag
Früh auslaufen, vor dem Morgenessen, um wieder mal Ruhe zu geniessen. Da heute bereits Uebergabe ist, gehen wir zunächst an die Tankstelle um den Ueblichen Stau an einem Freitag zu vermeiden. Tatsächlich ist erst ein Ausflugsboot am Tanken und wir warten nur 15 Minuten, bis ein Tankzug seine Ladung abgeladen hat.
Zum Morgenessen fahren wir nochmal hinaus in die Razetinovac 1 Meile Südlich von Trogir. Dort können wir ein letztes Bad geniessen, bevor es dann an die Arbeit zum Klar Schiff machen und auschecken geht.
Um 20.30 läuft ja bereits unsere Fähre nach Ancona wieder aus.
Ganz toll euren Bericht und die Bilder dazu lesen zu dürfen, man lebt richtig mit… wir sind zur Zeit gerade in Schweden, gerade heute in Torekov im schmucken Hafen dachte ich besonders an euch. Habt es gut… sehr herzliche Grüsse Ingrid und Peter